Oberösterreich

Zwei-Tages-Tour durch das Innviertel

Zwei Stille-Nacht-Orte gibt es in Oberösterreich: Hochburg-Ach und Ried im Innkreis waren wichtige Lebensstationen von Franz Xaver Gruber.

Tag 1 „Kindheit und Jugend von Franz Xaver Gruber in Hochburg-Ach“

Die Stille-Nacht Tour durch Oberösterreich startet in dem kleinen Ort Hochburg-Ach: Hier wurde Franz Xaver Gruber 1787 unter dem Taufnamen Conrad als fünftes Kind in eine Leinweber-Familie geboren. Sein Geburtshaus, die „Steinpointsölde“, war ein kleines bäuerliches Anwesen, in dem die Eltern mit sechs Kindern lebten. Neben der Landwirtschaft war die Leinweberei ein wichtiges Standbein, ein Handwerk, das auch Franz Xaver Gruber erlernte. 1805 verbrachte Gruber drei Monate im bayerischen Burghausen auf der anderen Seite der Salzach, um sein Orgelspiel und seine musikalischen Fähigkeiten zu verbessern. Als Burghausen von französischen Truppen überschwemmt wurde, musste er die Stadt vorzeitig verlassen.

Die Highlights in Hochburg-Ach:

  • Bei einem Besuch des Franz-Xaver-Gruber-Gedächtnishauses („Grubahäusl“) in Hochburg-Ach wird das Leben einer armen Leinweber-Familie in der Zeit der napoleonischen Kriege erlebbar. Das kleine, liebevoll ausgestattete Museum vermittelt die bäuerliche Wohn- und Arbeitswelt um 1800. Das mehr als 200 Jahre alte Holzhaus ist in Stil, Form und Gestaltung mit Grubers Geburtshaus ident. Im Haus erinnern Gegenstände an die Familie etwa der Original-Webstuhl auf dem Franz Xaver Gruber das Weben erlernte.
  • Auf dem Franz-Xaver-Gruber-Friedensweg wird die zeitlose und globale Friedensbotschaft des Liedes spürbar. Jede Station steht gleichzeitig für eine Strophe des Liedes und einen der Kontinente. Ergänzend dazu bieten die Stationen Informationen über die unruhigen Zeiten, in denen „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ seinen Ursprung hat. Als inspirierender Spaziergang von Kontinent zu Kontinent ist der Friedensweg auch als meditative Reise zum inneren Frieden ganzjährig erlebbar.
  • Die Franz-Xaver-Gruber-Gedächtnisorgel in der Pfarrkirche ist ein würdiger Abschluss eines Besuchs in Hochburg-Ach. In dieser Kirche hat der erst 11jährige Franz Xaver Gruber im Jahr 1798 sein musikalisches Talent unter Beweis gestellt, als er den erkrankten Lehrer an der Orgel vertrat.

Tag 2 „Ried im Innkreis – Lehrer-Ausbildung und Stille-Nacht-Krippe“

Durch die hügelige und waldreiche Landschaft des Innviertels geht die Reise weiter ins rund 60 Kilometer entfernte Ried im Innkreis. Hier beendete Franz Xaver Gruber seine Ausbildung zum Lehrer an Trivialschulen und legte 1806 im alten Schulgebäude am heutigen Stelzhamerplatz seine Lehramtsprüfung ab. Ein Rundgang durch das historische Zentrum von Ried ist gleichzeitig ein Ausflug in die Zeit Grubers. Eine bewegte Epoche, in der Ried mehrmals zwischen Bayern und Österreich wechselte.

Auf verworrenen Wegen kam auch die Original „Stille Nacht Krippe“ aus der Kirche St. Nikola in Oberndorf nach Ried im Innkreis. Nach dem Abriss der Kirche wanderte die Krippe auf einen Dachboden und von dort in die Sammlung des Pfarrers Johann Veichtlbauer. Dieser stiftete seine Objekte 1933 der Stadt Ried im Innkreis. Und so kommt es, dass jene Krippe, vor der das wohl berühmteste Weihnachtslied der Welt erstmals gesungen wurde, heute im Museum Innviertler Volkskundehaus in Ried ausgestellt ist.

Das Highlight in Ried im Innkreis:

  • Das Museum Innviertler Volkskundehaus beherbergt neben Skulpturen der Bildhauerfamilie Schwanthaler eine umfangreiche volkskundliche Sammlung, deren Höhepunkt die Stille-Nacht-Krippe darstellt. Zum Jubiläum „200 Jahre Stille Nacht“ erfolgte eine umfassende Restaurierung der rund 100 Figuren mit ihren prächtigen Gewändern. Sie finden sich nun in einer stimmungsvollen Landschaft mit Blick von Oberndorf auf das Alpenpanorama wieder. Im Museum Innviertler Volkskundehaus ist dieser besonderen Krippe ein ganzer Raum gewidmet.
  • Die Innviertler Gastlichkeit und Bierkultur genießt weit über die Region hinaus legendären Ruf. Ein Abendessen mit typischen Köstlichkeiten der Region – etwa den klassischen Innviertler Surspeckknödeln oder einem „Bratl in der Rein“ – ist eine gute Gelegenheit, ein frisch gezapftes Bier aus einer der zahlreichen Innviertler Spezialitäten-Brauereien zu verkosten.

 

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